Im Februar ging es mit meinem Heimatverein dem Veloclub Singen ins Trainingslager nach Platja d'Aro. Mit einer guten Gruppe konnten wir nochmals gut Kilometer sammeln. Dabei wurde auch das erste kleine Strassenrennen im 2024 absolviert. Leider wurden alle hinterbliebenen Frauen (im zweiten Hauptfeld) aus dem Rennen genommen, deshalb weiss ich keine Platzierung. Für die erste Rennhärte wars aber gut!
Hier noch ein paar Bilder vom Trainingslager:
Dann fuhren wir im März an die ersten "grossen" Rennen in Italien. Am 2.3. fand der Trofeo Oro in Euro statt, Rennklasse UCI 1.1. Das heisst das Niveau ist ein Mix aus WorldTour- und KT-Fahrerinnen. Wir als Clubteam wurden dorthin eingeladen. Für uns also eine immens gute Erfahrung und ich freute mich auf die Rennen! Es war von Beginn an schnell und Teamtaktisch. Am Ende war ich vom Team Embrace The World leider die letzte, die im Rennen blieb bis zur Schlusslinie. Die Zeitkarenz ist entsprechend gering, wenn "vorne" die Profis Gas bergauf geben. Von knapp 200 Fahrerinnen wurde ich 102. Das positive, ich wurde nicht letze aus meiner Gruppe. ;)
Hier die Rangliste: https://www.procyclingstats.com/race/trofeo-oro-in-euro/2024/result
Just danach fuhren wir weiter an die ligurische Küste. Es stand ein 4 Tages Rennen statt.
Prolog 2,7km
Stage 1 112km
Stage 2 71km
Stage 3 88km
Wir waren bereits letzten Jahr diese beiden Rennen gefahren und merkten rasch, dass dies dieses Jahr etwas anderes war. Die Positionierung im Feld war deutlich schwieriger, das heisst auch prinzipiell mithalten zu können, da das Tempo einfach deutlich höher war. Was für uns eine äusserst wichtige Erfahrung ist! In einer Etappe hatte die Siegerin über 112km und 1200hm einen Schnitt von 43 km/h (Ich an Position 106 immer noch einen knappen 39er).
Bei mir persönlich lief es natürlich im Hinblick auf die Platzierung nicht besonders gut (92,106,86, DNF). Bei erneut knapp 200 Starterinnen ist das gerade mal Mittelfeld. Aber angesichts des Niveaus nahm ich auf die letzte Etappe viel Kampfgeist, auch wenn ich schon ziemlich KO war. Leider waren wir auch hier nur noch zu zweit aus unserem Team (Zeitkarenz..) und Kathy versuchte mir auch zu helfen, dass ich zum Anstieg möglichst gut kam, aber leider nahmen sie Kathy ebenfalls sehr früh raus (*Zeitkarenz war dort noch nicht erreicht*) und mich dann 1km vor dem höchsten Punkt der Etappe (ebenfalls noch im Zeitfenster). In Italien wird aufgrund der Strassensperrungen, vor allem an der letzten Etappe, sehr sehr früh herausgenommen, sobald abzusehen ist, dass man nicht mehr an die Spitze kommen kann. Zudem muss man zugeben, wir hätten es niemals mehr nach vorne geschafft und auch das Tempo der WorldTour Profis bergauf ist einfach richtig, richtig schnell - und zu schnell für uns bisher.
Ich fuhr noch den Rest hoch bis zu Ingo, Karsten und Alex (unseren Sportlichen Leitern und Betreuern), zog mir zig Lagen warmer Kleidung an (es hatte geregnet gehabt) und wartete auf Kathy, die auch sichtlich enttäuscht hoch kam. Danach fuhr ich mit dem Rad ins Hotel. Ausfahren und vielleicht auch ein bisschen die Enttäuschung herausfahren, sowie den Rest wieder in positive Energie und Ziele umzuwandeln.
Hier die Resultate vom Rennen: https://www.procyclingstats.com/race/trofeo-ponente-in-rosa/2024/gc
Alles zusammen hatten wir den "knallharten, aber realen" Renneinstieg in 2024 und der wird uns sicherlich viel Motivation und Trainingskilometer und somit weiter bringen. Natürlich bin ich vielleicht momentan am platzierungstechnisch am struggeln und nirgends, jedoch ist es komisch. Denn diese Challenge wollte ich, bin gespannt auf das was kommt und was ich hinbekommen werde und stehe vor einigen freien Seiten in meinem "Lebensbuch", die beschrieben werden wollen ;).
Diesen Winter war es bei mir mit Infekten nicht immer einfach und ich musste immer wieder kurz pausieren. Dafür war die Leistung absolut in Ordnung und es kann darauf aufgebaut werden. Abschliessend kann ich für mich ein positives Resumee ziehen!
Zuhause angekommen und wieder begonnen zu arbeiten, zog ich mir leider wieder eine rechte Erkältung zu. Mittlerweile geht es mir aber wieder deutlich besser, ich arbeite wieder und hoffe auch bald wieder auf dem Rad in die Intensität zurückkehren zu können und an der Form weiter arbeiten zu können. Aus diesem Grund musste ich den ersten Lauf des Frauencups auslassen.
Am 23.2.2024 fand die jährliche Sportlerehrung in Singen (Htw.) statt. Dort erhielt ich die bronzene Sportplakette.